Du möchtest deinen Hund vegan ernähren?

Es gibt gute ökologische Gründe dafür mit den Gedanken zu spielen seinen Hund vegan oder vegetarisch zu ernähren. Dem Klima zu liebe oder wegen eine Fleischunverträglichkeit.

Gründe dafür deinen Hund vegan zu ernähren:

  • Massentierhaltung in der Fleischindustrie
  • Fleischunverträglichkeit oder Fleischallergie
  • Rückstände von Antibiotika im Fleisch
  • Hilft dabei Überfischung zu stoppen
  • Reduziert die Gefahr der Aufnahme von Salmonellen
  • Mindert die CO2-Emission

Ich würde allerdings nicht so weit gehen und unsere Hunde als Klimakiller zu bezeichnen. Jedoch hat das schweizer Forschungsinstitut ESU-Services ermittelt, dass ein Hund mit 29kg rund 950 kg Kohlenstoffdioxid im Jahr produziert, wobei der größte Anteil davon durch die Fütterung entsteht. Im Vergleich dazu produziert ein in Deutschland lebender Mensch durchschnittlich rund 7,9 Tonnen Kohlenstoffdioxid im Jahr, somit deutlich mehr.

Die vegane Ernährung emittiert nur etwa die Hälfte an CO2, im Vergleich zu einen Fleischfresser. Klasse, doch macht eine vegane Ernährung beim Hund überhaupt Sinn? Der Hund stammt schließlich vom fleischfressenden Wolf ab. 

Der Fleischfresser

Es ist völlig richtig, der Hund ist ein Fleischfresser. Doch man sollte das Wort Fleischfresser nicht unbedingt wortwörtlich nehmen. Jürgen Zentek beschreibt es in seinem Buch “Ernährung des Hundes” sehr schön. Der Hund stammt vom Wolf ab und der Wolf frisst fast vollständige Beutetiere und nicht nur ausschließlich das Fleisch. 

Das bedeutet der Fleischfresser verspeist neben dem Fleisch auch Knochen und z.T. den Mageninhalt der vegetarischen Beutetiere, wodurch er wichtige Stoffe wie z.B. Kalzium, Natrium oder Vitamine zu sich nimmt. Fleisch alleine ist keine vollwertige Ernährung für deinen Hund, im Fleisch selbst fehlen zum Teil wichtige Stoffe wie z.B. Vitamin A, die dein Hund benötigt.

Die vegane Hundeernährung

Rein wissenschaftlich betrachtet benötigt ein Hund kein Fleisch um zu überleben, sondern lediglich alle für ihn notwendigen Nährstoffe. Diese könnte er theoretisch auch durch alternative Lebensmittel aufnehmen. Jedoch kann es bei der Wahl der Proteinquelle zu Unverträglichkeiten kommen. An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass es kaum bis keine wissenschaftliche Langzeitstudien gibt, die die Auswirkungen einer veganen Ernährung beim Hund aufzeigen. Mir stellt sich die Frage, wie wirkt sich der Verzicht auf Fleisch auf das Wohlbefinden unserer Vierbeiner aus?

Extreme sind nicht gut

Wie bereits angesprochen ist eine ausschließlich auf Fleisch basierende Ernährung für unsere Hunde nicht sinnvoll, da im Fleisch alleine lebenswichtige Stoffe fehlen. Im Gegenzug dazu fehlen für eine rein pflanzliche Ernährung aussagekräftigen Studien die Gegnern die Luft aus den Segeln nehmen.

Extreme sind meist schlecht, warum nicht einen Mittelweg wählen? Ich füttere unserer Schäferhündin beispielsweise einen Mix aus hochwertigen fleischhaltigen Nassfutter und einem vegetarischem Trockenfutter. Sie verträgt das Futter einwandfrei und ihr Fell und Wohlbefinden ist auch 1a. Als Trainingsleckerlies verwenden wir meist fleischlose Snacks und hin und wieder gibt es auch mal einen fleischige Aufmerksamkeit. So reduzieren wir lediglich den Fleischgehalt im Futter, ohne dabei auf Qualität oder gar wichtige Nährstoffe zu verzichten.

Fazit

Dein Hund ist ein Fleischfresser. Dann gönn ihm doch auch Fleisch. Ja, es ist theoretisch möglich einen Hund vegan zu ernähren, aber das ist Theorie. Ich persönlich möchte unsere Hündin nicht ausschließlich vegan oder vegetarisch ernähren, da ich weiß wie sehr sie Fleisch liebt. Das sehe ich schon alleine an ihren irren Blick, wenn ich frisches Hackfleisch vom Metzger hole. Die richtige Mischung macht den Unterschied, denn es muss nicht immer Fleisch sein. Dein Hund freut sich auch über eine Karotte oder vegane Leckerlies. 

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